Saison-Rückblick FIA Masters Historic Formular One Championship 2017

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FIA Masters: Das Jahr des Youngster

Die “FIA Masters Historic Formula One Championship” ist ausgeschrieben für historische Saugmotor-Formel-1-Rennwagen der Baujahre 1966 bis 1985 in vier verschiedenen Epochenklassen mit den klangvollen Namen „Stewart“, „Fittipaldi“, „Lauda“ und „Head“. Das war wesentlich auch die große Zeit des Dreiliter-Ford Cosworth-Motors, den die jeweiligen Formel-1-Weltmeister in nicht weniger als zwölf dieser 20 Jahre fuhren.

Alljährlich ist die „FIA Masters Historic Formula One“ dort, wo und wenn die Rennläufe dazu gefahren werden, auch das „Sahnehäubchen“ einer Veranstaltung zum Historischen Motorsport, der Moment, in dem sich die Tribünen füllen und die Zuschauer dann auch sitzen bleiben. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen sind hier Formel-1-Rennwagen mit besagtem Ford Cosworth-Motor – vom Reglement her auf ein Drehzahllimit von 10.000/min begrenzt – am Start. Und der Sound dieser heran heulenden Meute mit dem vielfachen „sweet thunder“ ist unvergleichlich, in dieser Beziehung kommt die moderne Formel 1 nicht mit.

Die Saison 2017 hier war das große Jahr von „Babyface“ Michael Lyons aus Harlow/Essex nordöstlich von London. Gerade einmal 27 Jahre alt und aus einer Familie mit sehr viel Begeisterung für den Historischen Motorsport stammend – auch Vater Frank und Mutter Judy fahren immer wieder einmal auch historische Formel-1- oder Gruppe C-Rennwagen – ist er ein echter Shooting Star gleich „in zwei Welten“, dem Historischen und dem modernen Motorsport. 2007 saß er am Nürburgring schon mit 16 Jahren in einem Formel-1-Rennwagen, wurde 2008 Historic Formula Ford Champion und F5000 Class Champion in der „Derek Bell Trophy“, 2011 Dritter Gesamt in der British GT Championship und 2016 schon FIA Masters Historic Formula One Champion in der Epochen- Division „pre-1978“ auf einem Hesketh 308 E und einem McLaren M 26.

Von den insgesamt 15 Rennläufen bei acht Veranstaltungen zur „FIA Masters Historic Formula One Championship“ 2017 in Barcelona, Brands Hatch, Magny- Cours, Silverstone, Nürburgring, Zandvoort, Spa und Estoril gewann er mit seinem RAM Williams FW 07 B allein sechs auf sechs verschiedenen Rennstrecken im Gesamtklassement und wurde zweimal Zweiter. Das reichte ihm zum überlegenen Titelgewinn in der Epochen-Division „post-1978“, wo die modernsten und schnellsten historischen Formel-1-Rennwagen antreten.

Zu den anderen Gesamtsiegern in einzelnen Rennläufen zählten seine britischen Landsleute Greg Thornton im Lotus 91 (Barcelona, zudem FIA Masters Historic Formula One-Champion 2013), Martin Stretton im Tyrrell 012 (Brands Hatch, Nürburgring und Zandvoort), Nick Padmore im Williams FW 07 C und im Shadow DN 5 (Silverstone, Estoril, zudem FIA Masters Historic Formula One-Champion 2015 und 2016),der Italiener Jason Wright im Shadow DN 8 (Estoril) sowie der Belgier Loic Deman im Tyrrell 010 (Magny-Cours,Spa). Ebenfalls mit deutlicherem Punktevorsprung wurde Max Smith-Hilliard auf einem Shadow DN 5 und einem Fittipaldi F5 A Meister in der Epochen-Division „pre-1978“ mit Rennlauf-Siegen in dieser Division in Barcelona zweimal, in Magny-Cours am Nürburgring und in Zanvoort sowie vier zweiten und drei dritten Plätzen. Überschattet wurde die Saison 2017 vom letztlich tödlichen Unfall des Franzosen David Ferrer in einem Ex-Chris Amon-March 701 in der ersten Runde des ersten Rennlaufes in Zandvoort – er verstarb fünf Tage nach dem Unfall im Krankenhaus. Dieser Rennlauf wurde abgebrochen.